Metro Bank Geldstrafe und Mediobanca Umsatzrückgang
In der Finanzwelt sorgten diese Woche Verantwortlichkeit und Turbulenzen für Aufsehen, da die Metro Bank mit einer erheblichen Geldstrafe wegen ihrer unzureichenden Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) konfrontiert wurde, während Mediobanca aufgrund eines Umsatzrückgangs einen dramatischen Rückgang ihrer Aktienkurse verzeichnete.
Die Finanzaufsichtsbehörde FCA verhängte eine Geldstrafe von 16,7 Millionen Pfund gegen die britische Challenger-Bank Metro Bank, da sie lange Zeit versäumte, die Probleme in ihrem automatisierten AML-System zu beheben. Dieses System wurde 2016 eingeführt und bekam bereits zwei Jahre nach der Einführung interne Warnungen von Mitarbeitern, jedoch blieben die Probleme bis 2020 bestehen.
„Die Mängel bei Metro gefährdeten unseren Schutz gegen die kriminelle Ausnutzung unseres Finanzsystems“, erklärte Therese Chambers, die gemeinsame Direktorin für Durchsetzung und Marktaufsicht der FCA. „Diese Mängel bestanden zu lange.“
Die Strafe wurde um 30 % reduziert, da Metro Bank frühzeitig kooperierte. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer verstärkten Überprüfung der Challenger-Banken durch die FCA, nachdem Starling Bank in diesem Jahr mit einer Geldstrafe von 29 Millionen Pfund belegt wurde.
Daniel Frumkin, CEO der Metro Bank, zeigte sich optimistisch über die Zukunft des Unternehmens: „Der Abschluss dieser Ermittlungen legt einen Schlussstrich unter dieses Erbe und ermöglicht es der Bank, nach vorne zu schauen und sich voll auf die Zukunft zu konzentrieren.“
In einem positiven Schritt meldete Metro Bank im Oktober eine Rückkehr zur Rentabilität, unterstützt durch eine Neuausrichtung auf höher rentierliche Spezialhypotheken und gewerbliche Kredite. Die Aktien der Bank stiegen daraufhin um 3,4 % im frühen Handel.
Im Gegensatz dazu erlebte die italienische Investmentbank Mediobanca einen dramatischen Rückgang ihrer Aktien um 7 %, nachdem sie die Umsatzprognosen verfehlte und ihre Nettzinseinnahme (NII) für das Gesamtjahr nach unten korrigierte.
Die Umsätze im Quartal beliefen sich auf 865 Millionen Euro, was hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 884 Millionen Euro zurückblieb. Trotz eines Anstiegs der Nettoeinnahmen um 29 % auf 231 Millionen Euro sank der Nettogewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich um 6,1 % auf 330 Millionen Euro, überschritt jedoch die Konsensschätzung von 319 Millionen Euro.
Citi wies in einem Forschungsbericht darauf hin: „Der Nettogewinn von Mediobanca war um 3 % besser als der Konsens, jedoch ist der Anstieg hauptsächlich auf niedrigere Steuern und geringere Rückstellungen für Kreditausfälle zurückzuführen. Wir erwarten eine erste Schwäche, die durch sanktionierte Kernumsätze ausgelöst wird.“
Alberto Nagel, CEO von Mediobanca, gab Einblicke in die strategische Neuausrichtung der Bank: „Die NII werden voraussichtlich im Geschäftsjahr stabil bleiben, während die Bank sich darauf konzentriert, Finanzmittel zu erhöhen, indem sie Einlagen in einem Umfeld mit hohen, aber sinkenden Zinssätzen und historisch niedrigen Kreditspreads anzieht.“
Im Gegensatz zu den Herausforderungen von Metro Bank und Mediobanca setzte der italienische Bankgigant Intesa Sanpaolo weiterhin auf Innovation und kündigte eine Partnerschaft mit BlackRock an, um digitale Vermögensverwaltungsdienste über seine Private Banking-Sparte Fideuram in Belgien und Luxemburg anzubieten.
„Diese Vereinbarung passt perfekt zu unserer Strategie, das Vermögensverwaltungsgeschäft auszubauen und neue digitale Lösungen zu entwickeln“, sagte Intesa-CEO Carlo Messina. Intesa hat schwer in Technologie investiert, um Wachstum zu fördern, und im vergangenen Jahr Fideuram Direct eingeführt, um jüngere Kunden anzuziehen. Messina betonte, dass der Schwerpunkt der Bank auf organischem Wachstum und technologischer Innovation liegt, während man innerhalb Deutschlands aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf Akquisitionen verzichten wolle.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Metro Bank steht vor einem Reputationsproblem, zeigt jedoch Anzeichen einer Erholung mit einem Fokus auf spezialisierte Kredite.
- Mediobanca muss sinkende Kernumsätze navigieren und gleichzeitig Profitabilität durch strategische Anpassungen aufrechterhalten.
- Intesa Sanpaolo positioniert sich als Vorreiter im digitalen Banking und der Vermögensverwaltung und nutzt Partnerschaften sowie Technologieinvestitionen.
Diese aktuelle Entwicklung macht deutlich, wie unterschiedlich die Schicksale europäischer Finanzinstitute im Angesicht regulatorischer, operativer und marktbezogener Herausforderungen in einem sich wandelnden Finanzumfeld sind.