Mehr als 20 % Anzahlung für Ihr Zuhause?

Mehr als 20 % Anzahlung für Ihr Zuhause?

Nachdem die Federal Reserve erneut die Zinssätze gesenkt hat, scheint der Immobilienmarkt wieder an Zugkraft zu gewinnen. Das bedeutet, dass es möglicherweise endlich eine Gelegenheit gibt, einen angemessenen Hypothekenzins zu erhalten. Angemessen bleibt jedoch ein relativer Begriff, da die Hypothekenzinsen im Vergleich zu den Vorkrisenniveaus nach wie vor hoch sind.

Das wirft die Frage auf: Sollte man mehr als 20 % Eigenkapital in den Kauf eines Hauses investieren?

Die empfohlene Anzahlung für ein Haus in den USA beträgt 20 %, da dies die Kreditnehmer für Banken attraktiver macht. Mit einer Anzahlung von mindestens 20 % profitieren Sie von besseren Kreditkonditionen, niedrigeren monatlichen Zahlungen und können die private Hypothekenversicherung (PMI) umgehen.

Doch wie verhält es sich, wenn man mehr als 20 % anzahlt? Wenn die Zinssätze hoch sind (über 8 %), kann es durchaus sinnvoll sein, einen höheren Betrag zu investieren – besonders wenn Sie anderswo kaum vergleichbare Renditen erzielen können. Anders sieht es aus, wenn die Zinsen niedrig sind (unter 4 %); in solchen Fällen könnte eine höhere Anzahlung überflüssig erscheinen, da Sie wahrscheinlich in ein diversifiziertes Portfolio mehr als 4 % erzielen könnten.

Was aber, wenn die Zinsen zwischen 4 % und 8 % schwanken? Dies stellt die häufigste Unsicherheit in der aktuellen Marktlandschaft dar.

Hier sind einige Überlegungen dazu, wann es sinnvoll sein könnte, mehr als 20 % anzuzahlen:

- Wenn die Zinssätze höher sind, reduzieren Sie durch eine größere Anzahlung die Gesamtzinsen, die Sie über die Laufzeit Ihres Kredits zahlen müssen. Zum Beispiel, bei einem Hauspreis von 500.000 USD und einem Zinssatz von 6 %, würden Sie bei einer 20 %-Anzahlung insgesamt 463.353 USD an Zinsen zahlen, während Sie bei einer 30 %-Anzahlung nur 405.434 USD zahlen würden. Diese 10 % mehr (50.000 USD) senken Ihre gesamten Zinskosten um 57.919 USD und Ihre monatliche Rate um 300 USD.

- Wenn Sie risikoscheu sind, könnte eine größere Anzahlung sinnvoll sein, um eine niedrigere Hypothekenlast zu haben. Dies verringert das Risiko eines zukünftigen Zahlungsausfalls und ermöglicht es Ihnen, mehr Geld zu sparen.

- Für mehr Seelenfrieden: Wenn Sie die Vorstellung, Schulden zu haben, unerträglich finden, könnte eine höhere Anzahlung dazu beitragen, dass Sie sich finanziell entspannter fühlen. Manchmal sorgt die schnellere Tilgung von Schulden für eine größere innere Ruhe.

- Wenn Sie älter sind und keine Hypothek mehr möchten: Ein höherer Betrag oder sogar eine Barzahlung könnte passend sein, insbesondere wenn Ihr Einkommen im Ruhestand sinkt.

Trotz der Vorteile gibt es auch einige potenzielle Nachteile einer größeren Anzahlung:

- Geringere Liquidität: Eine höhere Anzahlung bedeutet, dass Sie mehr Eigenkapital im Haus haben, aber weniger Geld für andere Ausgaben zur Verfügung steht. In kritischen finanziellen Zeiten könnte eine Flüssigkeitserhöhung entscheidend sein.

- Verpasste Chancen: Eine größere Anzahlung schränkt Ihre Möglichkeiten in andere Investitionen ein. Wenn der Aktienmarkt einbricht, haben Sie möglicherweise kein Kapital, um billig einzukaufen, da Ihr Geld in Ihrem Zuhause gebunden ist.

- Geringerer Steuervorteil auf Hypothekenzinsen: Bei der Erstellung Ihrer Steuererklärung kann eine niedrigere Hypothek zu einem geringeren Steuerabzug führen. Auch wenn viele diesen Abzug schätzen, ist es allgemein vorteilhafter, die Zinsen erst gar nicht zahlen zu müssen.

Es gibt also auch einige Alternativen, um das Optimum aus der Eigenkapitalzahlung herauszuholen:

- Teilen Sie den Unterschied: Anstatt den gewünschten Betrag in voller Höhe zu zahlen, könnten Sie einen Mittelweg wählen. Eine Anzahlung von 25 % zwischen 20 % und 30 % beispielsweise ermöglicht es Ihnen, einige Vorteile eines höheren Eigenkapitals zu genießen, ohne die gesamte Liquidität einzubüßen.

- Zusätzliche Tilgungszahlungen: Halten Sie die flüssigen Mittel und leisten Sie stattdessen im Laufe der Zeit zusätzliche Hauptzahlungen. Dies gibt Ihnen mehr Flexibilität und finanzielle Sicherheit.

- Überlegen Sie, 20 % anzuzahlen und den Rest zu investieren. Dies könnte sinnvoll sein, wenn Sie glauben, dass Ihr Portfolio eine höhere Rendite erzielen kann als der Hypothekenzins.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es kein perfektes Rezept dafür gibt, wie viel man bei einem Immobilienkauf anzahlen sollte. Die meisten Menschen werden nachträglich immer eine bessere Entscheidung finden können, was die Entscheidungsfindung erschwert. Akzeptieren Sie, dass es keine perfekte Wahl gibt, ist der einzige Weg, um klarzukommen. Viel Erfolg beim Hauskauf!